Verleger fordern Unterstützung von Politik

Mit Blick auf die Landtagswahl am 9. Oktober kritisiert der Verband Nordwestdeutscher Zeitungsverleger und Digitalpublisher (VNZV) die Wahlprogramme von SPD, CDU und GRÜNEN. Sie setzten bei den Themen „Journalismus“ und „Medien“ einseitig falsche medienpolitische Impulse. Allen drei Parteien fehle es grundlegend an Vorstellungen und Strategien, wie sie dem privaten Radio und den Lokalzeitungen in Zeiten der digitalen Transformation helfen könnten.
„Die vielfältigen lokalen kommerziellen Medien, die sich ohnehin schon in einem massiven Wettbewerb mit Google, Facebook und Co. befinden, müssen sich am Markt bewähren, refinanzieren und erhalten“, sagt Jochen Anderweit, Verleger und Geschäftsführer der Grafschafter Nachrichten und Vorsitzender des VNZV. Wenn die Pläne der Parteien umgesetzt würden, entstünde eine weitere staatlich unterstützte Konkurrenz. Denn die Wahlprogramme sehen eine Förderung des NDR, des Bürgerfunks und gemeinnütziger Journalismus-Projekt vor. Kommerzielle Radios und Lokalzeitungen hingegen finden keine Erwähnung.
Der VNZV sieht deren geschätzte Vielfalt damit nachhaltig gefährdet: „Gerade die Lokalpresse wird von der Politik als systemrelevant und demokratiestiftend angesehen. Wenn sie diese Aufgabe künftig weiter zuverlässig erfüllen können soll, bedarf es fairer Wettbewerbsbedingungen.“ Dafür setzt sich der Verband nun ein. Die GN haben in mehreren Beiträgen über das Thema informiert.
Der VNZV vertritt in Niedersachsen die Interessen von 40 Zeitungsverlagen und zwei Digitalpublishern, die täglich eine verkaufte Auflage von fast 966.000 Exemplaren herausgeben und damit rund 2,9 Millionen Leser erreichen.
Alle Informationen zum Thema:
7. Juli 2022, Grafschafter Nachrichten: Von der Politik enttäuscht
8. Juli 2022, Grafschafter Nachrichten: Wird der Lokaljournalismus missachtet?
8. Juli 2022, Grafschafter Nachrichten – Post vom Chefredakteur: Es geht nicht ohne uns – hat die Politik das begriffen?
9. Juli 2022, Grafschafter Nachrichten: Wir sorgen für Zusammenhalt
Juni 2022: Pressemitteilung VNZV